Hypnose – ein Wort, das oft Stirnrunzeln verursacht und Missverständnisse hervorruft. Von Bühnenshows bis hin zu therapeutischen Sitzungen hat Hypnose eine faszinierende Präsenz in unserer Gesellschaft. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem „Phänomen“, und welche Wirkungen kann sie tatsächlich haben?
Was ist Hypnose?
Bevor wir über die Wirkungen sprechen, ist es wichtig zu verstehen, was Hypnose eigentlich ist. Im Kern handelt es sich um einen Zustand der vertieften Entspannung und erhöhten Konzentration. Wenn sich eine Person in diesem tiefen Zustand der Entspannung befindet, wird ihr Unterbewusstsein empfänglicher für Suggestionen und ihre Aufmerksamkeit konzentriert sich darauf das gesetzte Ziel zu erreichen.
Der Weg in den Trancezustand kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Ein Hypnotiseur kann beispielsweise durch sanfte Sprache, ruhige Bewegungen und Visualisierungen die Person in die Trance führen, aber auch durch einen kurzen „Schockimpuls“ wie es oft bei der Showhypnose zu sehen ist.
Wie wirkt Hypnose?
Ein wesentlicher Aspekt der Wirkung liegt in ihrer Fähigkeit, das Unterbewusstsein anzusprechen. Unser Unterbewusstsein steuert einen Großteil unseres Verhaltens, unserer Emotionen und unserer Überzeugungen, oft auf einer Ebene, die uns nicht bewusst ist.
Befindet sich eine Person in einer hypnotischen Trance, können tiefliegende Überzeugungen, Erinnerungen und Emotionen ans Licht kommen, die normalerweise nicht leicht zugänglich sind.
Dieser Zugang zum Unterbewusstsein wird möglich, indem der bewusste Verstand tiefen entspannt ist und so das kritische Denken kaum möglich ist. Das ist wichtig, denn du kannst dir das Bewusstsein wie einen Türsteher vorstellen, der jeglichen neuen Input kritisch beäugt und nur den Input hineinlässt, der zu deinen bereits bestehenden Überzeugungen passt. Alles andere wird blockiert. Beispiel: Wenn du dich nicht hübsch empfindest, werden Komplimente nichts in dir bewirken, du redest sie klein oder nimmst sie erst gar nicht an. Das liegt daran, dass das Kompliment nicht zu deiner inneren Überzeugung passt und dein Türsteher (dein Bewusstsein) es ablehnt. Und genau da setzt die Hypnose an. Wir schenken dem Türsteher eine Pause und lassen so neue Überzeugungen in dein Unterbewusstsein.
Wir können also mittels Hypnose dysfunktionale Verhaltensmuster, also Fehlkonditionierungen die im Laufe des Lebens entstanden sind, auflösen und neue zielgerichtete Konditionierungen setzen.
Anwendungsgebiete
Die Anwendungsgebiete von Hypnose sind breit gefächert und können je nach Person und Situation variieren. Hier sind einige der bekanntesten:
Verhaltensänderung: Hypnose wird oft zur Unterstützung bei der Veränderung unerwünschter Verhaltensweisen eingesetzt, wie Rauchen, falsche Essgewohnheiten, Phobien oder bei Angstbewältigungen. Durch die direkte Ansprache des Unterbewusstseins können positive Veränderungen schneller eintreten.
Schmerzlinderung: Eine der ältesten Anwendungen von Hypnose ist die Schmerzkontrolle. Studien haben gezeigt, dass Hypnose effektiv sein kann, um Schmerzen zu reduzieren, sei es bei chronischen Erkrankungen oder während medizinischer Eingriffe. Es gibt sogar immer mehr operative Eingriffe, in denen die Patienten in ein hypnotisches Koma geführt werden, anstatt ein Narkosemittel verabreicht zu bekommen.
Stressabbau und Entspannung: In unserer hektischen Welt ist Entspannung ein wertvolles Gut. Hypnose kann helfen, Stress abzubauen und eine tiefe Entspannung zu erreichen, indem sie das Nervensystem beruhigt und den Geist in einen ruhigen und klaren Zustand versetzt.
Steigerung der Selbstwahrnehmung und Selbstvertrauen: Hypnose kann auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein und die Selbstakzeptanz zu stärken, indem sie negative Glaubenssätze und Selbstzweifel auflöst und positive Überzeugungen verstärkt.
Verbesserung der Leistung: Immer mehr Sportler, Künstler und Geschäftsleute nutzen Hypnose, um ihre Leistung zu steigern, indem sie ihre mentale Stärke erhöhen, ihre Konzentration und Kreativität verbessern und ihren Fokus ganz klar und zielgerichtet setzten.