Wenn Patchwork an Grenzen stößt – und wie Hypnose neue Wege eröffnen kann
- Janette Neetzel

- 24. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Patchworkfamilien sind längst keine Ausnahme mehr sie sind Teil unserer modernen Lebenswirklichkeit. Menschen finden sich nach Trennungen neu, bringen Kinder mit, bauen etwas Gemeinsames auf.
Was nach einem zweiten Frühling klingt, kann sich im Alltag jedoch wie ein Minenfeld anfühlen: alte Verletzungen, unausgesprochene Erwartungen, Loyalitätskonflikte und mittendrin das große Bemühen, „es richtig zu machen“.
Als Hypnosetherapeutin und selbst Teil einer Patchworkfamilie weiß ich: Zwischen Ideal und Realität klafft oft eine große Lücke. Die gute Nachricht: Du musst sie nicht allein überbrücken.
Patchwork: Zwischen Wunschbild und emotionaler Überforderung
Wer sich in eine bestehende Familie einfügt als neue Partner:in, als Bonusmama oder Bonuspapa, wird schnell mit emotionalen tiefengreifenden Fragen konfrontiert:
„Was ist meine Rolle hier / darf ich mich einmischen?“
„Was, wenn das Kind mich ablehnt?“
„Wie schaffe ich Nähe, ohne jemandem zu nahe zu treten?“
Auch der umgekehrte Fall ist nicht leichter: Wenn die Expartner:in eine starke Präsenz im Alltag behält oder wenn die Bedürfnisse der eigenen Kinder mit denen des neuen Partners kollidieren. Oft werden in solchen Konstellationen alte Glaubenssätze aktiviert, die aus früheren Beziehungen, der Kindheit oder anderen Erfahrungen stammen wie zum Beispiel:
„Ich bin nicht genug.“
„Ich darf keine Fehler machen.“
„Ich muss mich anpassen, um geliebt zu werden.“
„Ich werde nicht gesegen."
Wenn alte Wunden das Miteinander belasten
Diese inneren Programme laufen meist unbewusst ab, aber sie wirken stark. Sie machen es schwer, mit Leichtigkeit und Vertrauen aufeinander zuzugehen. Stattdessen entstehen emotionale Schutzmechanismen: Rückzug, Reizbarkeit, Verunsicherung, Überanpassung, Zurückstecken oder ständiges „funktionieren müssen“.
Das alles geschieht nicht aus böser Absicht sondern aus innerem Stress. Die neue Familie funktioniert nicht einfach, weil sie nicht einfach ist. Sie will bewusst gestaltet werden mit Feingefühl, Reflexion und Raum für alle beteiligten Gefühle.
Hypnose als Brücke zu mehr Klarheit und innerem Frieden
Hypnose kann hier eine wirksame Methode sein, um unter die Oberfläche zu schauen. Dahin, wo die eigentlichen Themen verborgen liegen. In der Hypnosetherapie arbeiten wir nicht rein kognitiv, sondern mit dem, was dein emotionales Gedächtnis gespeichert hat: frühere Erfahrungen, alte Muster, unbewusste Schutzstrategien.
Hypnose unterstützt dich dabei:
versteckte Ängste und Unsicherheiten aufzudecken, z. B. Angst vor Ablehnung, Kontrollverlust, Versagen
alte Verletzungen zu verarbeiten, die in der neuen Familiensituation getriggert werden
innere Rollenbilder zu klären („Wie darf ich sein?“ – „Was wird von mir erwartet?“)
neue Perspektiven zu entwickeln für mehr Verständnis, Akzeptanz und Verbindung
Dabei geht es nicht darum, jemandem „die Schuld“ zu geben sondern zu erkennen, was dich innerlich bewegt, was du brauchst, und wie du diesen Bedürfnissen Raum geben kannst, ohne andere zu verletzen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie viel Mut es braucht
Ich weiß, wie es sich anfühlt, Teil einer Patchworkfamilie zu werden. Als ich meinen Mann kennenlernte, brachte er seine kleine Tochter mit und ich wurde plötzlich Teil einer Geschichte, die schon lief, bevor ich auftauchte. Verantwortung, Nähe, Rücksicht, Beziehungspflege auf mehreren Ebenen. All das forderte mich heraus. Und auch wenn vieles bei uns gut lief, war es ein innerer Prozess, meinen Platz zu finden, eigene Unsicherheiten zu verstehen und Grenzen liebevoll zu setzen.
Diese Erfahrung hat mich nicht nur persönlich wachsen lassen, sie fließt heute auch in meine therapeutische Arbeit ein.
Was du in der Hypnosetherapie (nicht) erwarten kannst
Hypnose ist keine Zauberei. Sie ist auch kein „schneller Fix“. Aber sie kann ein machtvoller Prozess sein, der tief wirkt und bewegt. Dort, wo Worte oft nicht mehr weiterkommen. Du brauchst dafür weder besonders „offen“ noch besonders „spirituell“ zu sein. Nur die Bereitschaft, dich auf dich selbst einzulassen.
Dein nächster Schritt – wenn du magst
Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, wenn du das Gefühl hast, „eigentlich will ich nur, dass es leichter wird“, dann kann ein erstes Gespräch viel bewirken.
In einem kostenlosen Kennenlerngespräch ist Raum für deine Fragen, deine Situation und ein erstes Ankommen. Ganz unverbindlich, aber vielleicht genau der Schritt, der dir neue Kraft und Klarheit gibt.
Hier buchst du dein:





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